"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?" Sagte sich Weschu und organisierte eine Wanderung zum Liselisbrünneli und in die Taubenlochschlucht. Selbst Petrus fand diese Idee gut und zollte seinen Beitrag mit einem strahlend blauen Himmel. Und so trafen wir uns zu elft am Leubringenbähnli. Dank der Standseilbahn erreichten wir ohne Anstrengung den Startort der Wanderung und nahmen sogleich den leichten Anstieg durch das nördliche Wohnquartier von Leubringen unter die Füsse. Bald erreichten wir den Waldrand und folgten diesem auf einem nun flachen Wegstück. Der Beitrag von Petrus war nicht ganz perfekt, denn die Alpen versteckten sich hinter einem blauen Dunstvorhang, aber sonst hatten wir eine unbeschränkte Aussicht auf das Seeland. Bald tauchten wir jedoch in den Wald ein und der schöne Ausblick war zu Ende. Nun fiel der Weg leicht ab und über etliche Treppen erreichten wir das stattliche Waldhaus vom Liselisbrünneli. Die von Weschu angekündigte Überraschung war dann wirklich die Überraschung. Rosmarie und Adrea Hämmerli haben einen reich gedeckten Tisch für den Apéro hergerichtet. Da war eine Wurstplatte mit Wildschwein, Reh, Gems und eine mit Hausgemachtem, verschiedene Käsesorten, von Andrea selbst gebackene Speckzüpfen und natürlich auch Weisswein, Orangensaft, Wasser und sogar Bier - gestiftet von Weschu! Recht herzlichen Dank schon an dieser Stelle für den überaus reichhaltigen Imbiss. Nach und nach stiessen auch die Kollegen und Innen, die mit einem Fahrzeug chauffiert wurden, zu uns. Eine gemütliche Runde entwickelte sich und in kleinen Grüppchen wurde über Gott und die Welt diskutiert. Die Sonnenstrahlen waren schon recht kräftig. Wir genossen diese Wärme und verweilten so über eine Stunde. Der Hunger war getilgt und mit vollem Bauch steuerten wir dem Restaurant Taubenloch zu, das wir nach kurzer Zeit erreichten. Auch die "Chauffierten" trafen nach und nach ein und so erhöhte sich die Teilname auf 20 Personen. Trotz des Einmannbetriebs ging es flott voran mit der Getränkebestellung und dem Servieren der Rahmschnitzel, Pommes und Gemüse. Übergesättigt verabschiedeten wir uns von den Autofahrern und setzten die Wanderung durch die Taubenlochschlucht fort, was auch für die Verdauung förderlich war. Auch wenn man diesen Weg schon öfters beschritten hat, sind die schier senkrechten Felswände, die Gesteinsformationen und die engen Stellen, wo sich das Wasser durchquält, immer wieder beeindruckend. Zu sehen waren aber auch Sonderheiten der Erdgeschichte. Otti machte uns bei einem Halt auf einen mehrere Tonnen schweren Granitfindling aufmerksam, der während der Eiszeit auf dem Rücken des Rhonegletschers vom Mont Blanc bis hier hin getragen wurde. Fast am Ausgang der Schlucht überquerten wir eine Brücke, um zum Tierpark aufzusteigen. Die lange Treppe war happig. Alle waren froh endlich oben anzukommen und auf der nächsten Sitzgelegenheit sich zu erholen. Vom Muffelwild im ersten Gehege, wie von Weschu angesagt, war nichts zu sehen. Dann aber im felsigen Gelände der Steinböcke zeigten sich viele Jungtiere und auch stattliche Böcke in bester Pose. Weschu informierte, umgeben von einer interessierten Gruppe, die ihm aufmerksam zuhörte, über das Wie und Wann der Steinböcke. Eine Verpflichtung am selben Abend veranlasste mich die Gruppe, die später noch dem Schützenhaus zusteuerte, früher zu verlassen,.

Wir danken Weschu, Rosamarie und Andrea nochmals recht herzlich für die Zubereitung des reichlichen Apéros, und für die Idee einmal auch die Bielerumgebung zu erkunden.

 
   


Carlo