Vor 70 Jahren trat ich dem TV Madretsch als Zögling bei. Seit 1947 erlebte ich die ganze Vereinsgeschichte. Viele gute Kameraden von damals sind nicht mehr da. Ab 1954 wurde ich begeisterter Langstreckenläufer, nahm erstmals am Murtenlauf teil. 60 Jahre prägten mich als Laufsportler.

Doch mit demnächst 86 Jahren tritt man kürzer, ist froh, noch gesund zu sein und den Alltag zu geniessen. Das Laufen fehlt mir aber schon. An den Wettkämpfen in ganz Europa entstanden Kontakte, die bis heute hielten.

Zum Glück habe ich eine junge Familie, wo mir speziell Urgrosskind Yannick viel Freude bereitet und die Lücke als Läufer füllt. Mein Grosskind Bruno läuft schon seit einigen Jahren. Auch der Vater von Yannick wurde vom Lauffieber gepackt und beide nahmen am 18. März erstmals am Kerzerslauf teil. Für Yannick standen 300 m auf dem Programm. Total nahmen über 300 Mädchen und Buben zwischen 6 und 7 Jahren an diesem Sprint mitten im Dorf teil.

Für wen war dieses Ereignis wohl spannender? Zu meiner Zeit gab es überhaupt keine solchen Anlässe. Es ist schon faszinierend, wie die Jugend mitmacht, gepackt wird von diesem Fieber und bei uns Alten Glücksgefühle aufkommen lässt.

Am 13. Mai 2017 war Bern wieder geprägt von Läuferinnen und Läufern. 29 773 Klassierte stellten einen neuen Teilnehmerrekord auf. Gerne erinnere ich mich an die Erstaustragung vom 22. Mai 1982 mit OK-Präsident Dölf Ogi. In 49:53 siegte Markus Ryffel, der mich vor dem Start sportlich begrüsste. 2869 liefen bei der Premiere ins Ziel, ich wurde in 1:09 gestoppt. Was für eine Entwicklung! Die Bestzeit für die 10 Meilen lautet 46:04.

Heinz Brönnimann